Schweizerisch-deutsche Empfindlichkeiten? Davon gibt es doch genug zu lesen. Wie wahr. Doch Wilhelm zu Dohna greift alte Fragen auf und lotet die tiefer liegenden Befindlichkeiten aus, die an das Selbstverständnis beider Länder rühren. Altbekannten Klischees wie dem von den arroganten Deutschen geht er ebenso auf den Grund wie dem Phänomen der Konsenskultur oder der schweizerischen Lust am Tiefstapeln. Jedoch auch eine unbekannte Form von helvetischem Grössenwahn wird beschrieben. Und nicht zuletzt die Sprache, hier wird besonders kräftig gegen den Strom geschwommen. Zudem wird der Nationalsozialismus zum Thema, beeinflusst er doch bis heute das Verhältnis beider Länder. Bemerkungen zu Demokratie und Staatsverständnis in beiden Ländern sowie zur Aristokratie runden das Ganze ab.
Ein ausserordentlich lesenswertes Buch von einem deutschen Adligen, dessen Familie seit über 350 Jahren Bernburger ist, der seit über 30 Jahren in der Schweiz arbeitet und sich als Schweizer fühlt.