Alois Thoma.
1927 in Ravensburg geboren, wächst Alois im damals "Roten Baienfurt" auf. Der Vater ist Mitglied der 1920 gegründeten KPD. Onkel und Freund des Vaters entwenden 1923 Gewehre der monarchistischen Bürgerwehr, warten auf den Kurier von Thälmann und das Signal zur Revolution, fliehen nach Leipzig und Berlin. 1933 und später werden Freunde der Familie in den Lagern auf dem Heuberg, in Welzheim und Dachau inhaftiert. Alois wird Modellschreiner, mit 17 zur Wehrmacht eingezogen, Richtschütze auf dem Messerschmidt-Düsenjägerflugplatz Obertraubling, kommt im Frühjahr 1945 ins amerikanische Kriegsgefangenenlager auf den Rheinwiesen und wird mit 42,5 Kilogramm Lebendgewicht entlassen.
Nach dem Krieg arbeitet er u.a. bei Escher-Wyss Ravensburg und der MTU Friedrichshafen, engagiert sich in Gewerkschaft und KPD. Bei der Rückkehr aus Berlin im Jahr 1966 verhaftet ihn die Polizei auf dem Stuttgarter Flughafen mit den Worten "Sie machen weite Reisen, Herr Thoma". Er kommt nach Karlsruhe in Beugehaft, soll über die verbotene KPD aussagen, kandidiert für die ADF für den Bundestag, wird Mitglied der DKP. Später macht er sich selbständig, zuerst als Vertreter, dann als Verfuger und arbeitet auch im Irak und in Auschwitz. Seit Jahrzehnten engagiert er sich für die Gedenkfeier auf dem KZ-Friedhof Birnau / Überlingen, die jedes Jahr von VVN-BdA Ravensburg und den Gewerkschaften am Bodensee durchgeführt wird.