Ida, Ende sechzig, lebt nach dem fluchtartigen Auszug ihres Lebensgefährten Rudolf allein in einer Altbauwohnung, die sie mit allem, was sie in ihrer Sammelleidenschaft aufbewahren will, vollgestellt hat. Seit Jahren geht sie nicht mehr vor die Tür, wehrt Kontaktversuche von Freundinnen ab, öffnet die Briefe nicht, die Rudolf ihr schickt.
Nach ihrem plötzlichen Tod kehrt er zurück, entdeckt seine ungeöffneten Briefe und ihre hinterlassenen Aufzeichnungen.
Darin erinnert Ida sich an ihre Kindheit auf dem Bauernhof, den frühen Tod der Mutter, das Ertrinken ihres kleinen Bruders und auch ihre ersten Jahre in Berlin mit dem Sinologie-Studenten Franz, dann dem Antiquar Rudolf aus gutbürgerlichem Hause.
Immer wieder umkreist sie die Traumata ihrer Kindheit. Dadurch findet Rudolf Zugang zu der Tragik ihres Lebens, verändert seine Sicht auf die Frau, die er geliebt und verloren hat, und stellt sich Fragen nach Verantwortung und Schuld.