Der Sozialanthropologe Bronislaw Malinowski gilt als einer der Begründer des britischen Funktionalismus. Im vorliegenden Werk über die Trobriander, dem 1929 erschienenen Buch über "Das Geschlechtsleben der Wilden in Nordwest-Melanesien", beschreibt Malinowski detailliert die soziale Organisation der Sexualität, soziale Riten, Partnerwahl und Sexualverhalten der Trobriander. Die Sexualität wurde hier nicht wie in Europa verdrängt, sondern gehörte zum Alltag der Menschen. So standen den Jugendlichen so genannte Jugendhäuser zur Verfügung, wo sie ihre Sexualität spielend ausprobieren konnten. Dies wurde von der gesamten Gemeinschaft gefördert und als wichtiger Schritt zum Erwachsenwerden betrachtet. Er vergleicht seine Beobachtungen mit Sigmund Freuds Vorstellungen zur Entwicklung der Sexualität. In weiteren Kapiteln geht er auf die Eltern-Kind-Beziehungen bei den Trobriandern ein und beschreibt detailliert deren komplexe Verwandtschaftsstruktur, in der die biologische Vaterschaft ignoriert wurde und dafür der Mutterbruder (Onkel mütterlicherseits) eine "väterliche" Beziehung zu den Kindern seiner Schwester einging.
Illustriert mit zahlreichen Abbildungen. Nachdruck der Originalauflage von 1929.