"Visuelle Kommunikation. Beiträge zur Kritik der Bewußtseinsindustrie" erschien 1971 bei Dumont. Herausgegeben von Hermann K. Ehmer wurde der Titel des Buches schnell zur Bezeichnung einer neuen Richtung in der Kunstpädagogik. Diese stellte die privilegierte Stellung der Kunst im Unterricht in Frage und forderte, sich allen Formen visueller Kommunikation zu widmen. Insbesondere gelte es, die manipulierende Macht von Bildern aufzudecken und abzuwehren. Werbung galt damals als das Paradebeispiel für manipulativen Bildgebrauch. Ehmer steuert zum Buch zwei Beträge bei: "Zur Metasprache der Werbung - Analyse einer DOORNKAATReklame" und "Von Mondrian bis Persil. Zur Ideologie des Reinen in
Kunst und Werbung". Vor allem der DOORNKAAT-Aufsatz wurde zum Schlüsseltext der neuen Bewegung. Er hat in der Germanistik und Medienwissenschaft Beachtung gefunden. Zunächst wurde er schon 1970 im Sonderheft der Zeitschrift Kunst + Unterricht zum Thema "Lehrmittel im Kunstunterricht" veröffentlicht.
Dieses 50-Jahres-Jubliäum war der Anlass für eine Einladung, diesen Text wieder zu lesen.