"Darauf freute er sich schon den ganzen Tag: Abends,
wenn es draußen dunkel wurde, kamen sie alle zusammen,
versammelten sich um das Herdfeuer, berichteten
sich gegenseitig von dem, was sie heute erlebt hatten,
lachten miteinander und lauschten den Geschichten,
die die Erwachsenen zu erzählen hatten. Es war der
einzige Moment am Tag, an dem die ganze Familie zusammen
war ..."
Adolph Kolping wuchs zu Beginn des 19. Jahrhunderts
im Kreise einer großen Familie in ärmlichen Verhältnissen
auf.
Während seiner Ausbildung zum Schuhmacher und
besonders in seiner Gesellenzeit lernte er das Elend
seiner Zeit kennen: Armut und vor allen Dingen Einsamkeit
prägten den Alltag seiner Kollegen.
Herzlichst, Euer ... - Ein Bilderbuch über das Leben von Adolph Kolping
Adolph aber sehnte sich nach einem anderen Leben, er
wollte raus aus dem sinnlosen Elend.
Mit viel Ehrgeiz und Fleiß wagte er es, aus den einfachen
Verhältnissen auszubrechen, um nach der Ausbildung
zum Schuhmacher Priester zu werden.
Als solcher kehrte er zurück zu den Menschen, denen er
hatte entkommen wollen: zu den kleinsten und ärmsten
Gesellen, die mit ihrer Hände Arbeit nicht länger gegen
die Welt der Maschinen und Fabriken ankommen konnten
und deshalb in immer größeres Elend gestoßen wurden.
Er setzte all seine Fähigkeiten und Möglichkeiten
ein, um diesen Menschen das zukommen zu lassen,
was er selbst hatte erfahren dürfen: Geborgenheit,
ein Zuhause, Bildung, Meinungsfreiheit und
Fröhlichkeit.