Ob Gewerkschaften, Unternehmen oder Parteien: Organisationen prägten die Geschichte des 20. Jahrhunderts ganz maßgeblich. Daher ist die Beschäftigung mit diesen - oftmals umstrittenen - Gebilden und ihren Hervorbringungen einer der Schwerpunkte zeithistorischer Forschung. Gerade in Deutschland erlebte die Geschichtsschreibung zu Organisationen durch die Aufarbeitung möglicher NS-Kontinuitäten in Behörden oder Ministerien einen bemerkenswerten Boom, dem bisher allerdings eine übergreifende Selbstreflexion fehlt. Anhand prägnanter Beispiele diskutiert dieser Band erstmals grundlegende Probleme bei der Analyse von Organisationen im Schnittfeld von Sozial- und Geschichtswissenschaft.
»Der Band schafft breite, aber eben auch kontroverse Verbindungen von der unübersichtlichen Vielzahl soziologischer Organisationstheorien zur geschichtswissenschaftlichen Empirie, ohne einer theoretischen Heilslehre zu folgen.« Stefanie Middendorf, H-Soz-Kult, 30.09.2020
»Konzeptionell bedeutsam sind vor allem die Beiträge aus dem ersten Teil des Bandes, der sich dem Verhältnis von Geschichtswissenschaft und Organisationsforschung widmet.« Robert Jungmann, Soziologische Revue 44(3), 2021