Mircea Eliade stellt in seinem Buch Kosmos und Geschichte eine der Grundfragen der menschlichen Existenz überhaupt: Wie erträgt der Mensch das Leid und die Katastrophen, denen er hilflos ausgeliefert ist? Wie deutet er das historische Geschehen und gibt damit seinem Leben einen Sinn? Bei dem Versuch des Menschen, seine Stellung im Universum zu deuten, lassen sich, so zeigt Eliade, zwei einander prinzipiell entgegengesetzte Grundhaltungen unterscheiden: Der historische (moderne) Mensch sieht sich als Schöpfer der Geschichte, der Mensch der archaischen Kulturen dagegen wehrt Geschichte ab, indem er alles Historische in ein System von Mythen und Archetypen einordnet. Eliade gibt dafür eine Fülle von Beispielen aus den verschiedensten Kulturen der Welt und vermittelt somit überraschende Einsichten in die Ursprünge unseres eigenen Denkens und Verhaltens.
»Mircea Eliades längst legendär gewordenen Studien zum Thema Kosmos und Geschichte zum Beispiel - sie hätten Goethe gefallen, geht es in ihnen doch darum, die Herausbildung mythischer und religiöser Praktiken in frühen, archaischen Kulturen als eine Nachbildung von Gottes- oder Jenseits-Projektionen zu verstehen.«