Ausgangspunkt des Buches sind 12 Begegnungsorte und 13 ProtagonistInnen. In einer Stafette treffen sich jeweils zwei Persönlichkeiten, die im 20. Jahrhundert Kulturgeschichte geschrieben haben. Wo kamen sie her und wo gingen sie hin? Welchen Platz im kulturellen Leben ihrer Zeit haben sie eingenommen? Was haben sie voneinander gelernt?
Hans Peter Hertig gibt einen Einblick in das Leben und einen Überblick über das Werk der 13 Persönlichkeiten und fängt in spielerischer Form kulturrelevante Merkmale der Jahre rund um den Zweiten Weltkrieg in den USA und Europa ein. Angesprochen ist ein Publikum, das über wichtige Kulturbereiche und herausragende ProtagonistInnen mehr erfahren und neugierig Türen zu neuen Bereichen erschließen will.
Norman Mailer - Arthur Miller - John Huston - Jean-Paul Sartre - Bertolt Brecht - Walter Benjamin - Hannah Arendt - Simone de Beauvoir - Alberto Giacometti - Henri Cartier-Bresson - George Balanchine - Igor Strawinsky - Duke Ellington
Jede der 12 Begegnungen hat neben dem zentralen Thema eine eigene Geschichte. Sie beleuchtet die politischen, sozialen und kulturellen Verhältnisse eines bestimmten Ortes in einer bestimmten Zeit. Es gibt zufällige Begegnungen, ohne direkte Konsequenzen für die sich Treffenden wie in der ersten - Mailer trifft Miller im Treppenhaus - oder der letzten - Strawinsky hört Ellington im Jazzclub. Aber der Blick auf diese öffnet das Fenster zu interessanten Aspekten kultureller Räume: im Fall des Dramatikers und Schriftstellers zum amerikanischen Literatennest Brooklyn NY, in jenem der zwei Musiker zu E-Musik und Jazz und der faszinierenden Beziehung zwischen den beiden Musikgattungen.
Auf der anderen Seite des Spektrums stehen Begegnungen mit weitreichenden Folgen. Miller trifft nach Mailer John Huston: genialer Drehbuchautor dreht mit genialem Regisseur einen genialen Film, "The Misfits", ein Ostküstenwestern in der Wüste Nevadas. Aber der Preis ist hoch. Millers Ehe mit Marilyn Monroe geht in die Brüche. Einige Tage nach Drehschluss erliegt einer der Hauptdarsteller einem Herzinfarkt, zwei Jahre später nimmt sich seine Filmpartnerin das Leben.
"Zirkus-Polka für einen jungen Elefanten", das Resultat des Aufeinandertreffens von Komponist Igor Strawinsky und Ballettchoreograf George Balanchine, steht seinerseits für eine der erfolgreichsten Zusammenarbeit von Künstlern der neueren Kulturgeschichte. Die beiden haben in ihren eigenen Sparten und in dem, was sie gemeinsam schufen, das Tor zur Moderne geöffnet.