Auf der Grundlage seines weltanschaulichen Pessimismus entwirft Schopenhauer hier eine Lehre des glücklichen Lebens, die zeigt, wie man sich in der denkbar schlechtesten aller Welten am verhältnismäßig besten einrichten kann. In den 'Aphorismen zur Lebensweisheit' hat Schopenhauers philosophischer Stil, der auf Prägnanz, Schlichtheit und unmittelbare Verständlichkeit zielt, seine Vollendung erreicht. Durch sein weltmännisches Philosophieren und die sich hierin ausdrückende Lebenskultur erweist sich Schopenhauer als Verwandter und Erbe der Moralisten wie auch der geistigen Aristokratie der Aufklärung.
In diesem zweiten Hauptwerk Schopenhauers gibt der erklärte Pessimist Ratschläge und Anregungen, wie man das eigene Leben trotz aller Widrigkeiten des menschlichen Daseins bestmöglich, ja glücklich führen kann. Der geschmeidige, lebendige Stil, die scharfe Beobachtungsgabe und die Weite der Denkperspektive bescherten dem Meisterwerk schon zu Lebzeiten des Autors einen überwältigenden Erfolg.