Künstlerische Forschung formuliert einen Gegenentwurf zum einseitigen Blick auf wissenschaftliche Forschung und sucht nach eigenständigen Formen der Darstellung, die nicht auf einer dichotomen Gegenüberstellung von Kunst und Wissenschaft basieren. In diesem Buch wird dieser Gegenentwurf jedoch nicht nur im Zwischenraum von Kunst und Wissenschaft verhandelt, sondern die Gesellschaft wird als dritter Bezugspunkt miteinbezogen. Künstlerische Forschung wird damit zu einer Forschung, die für mehrere Menschen intersubjektiv bedeutsames Wissen erfahrbar macht.
Auf der Suche nach eigenständigen Darstellungsformen der gesellschaftlichen Teilhabe wird Künstlerische Forschung als performative Wissenspraxis entwickelt, die sich im Zwischenraum von Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft bewegt. Diese performative Wissenspraxis findet ebenfalls in einer kunstpädagogischen Vermittlungssituation Anwendung und ihre Potenziale zeigen sich direkt in der Erfahrung der Forschenden. Für die Lesenden werden diese erfahrungsbezogenen Potenziale mit der differenzierten Darstellung der qualitativ-rekonstruktiven Forschungsstudie zugänglich und sie erhalten darüber hinaus zahlreiche Beispiele und Anregungen für die eigene kunstpädagogische Forschungspraxis.