Rassismus wirkt in der Schule auf individueller, unterrichtlicher und institutioneller Ebene - häufig in subtilen und versteckten Formen. Zwar besitzt das Phänomen einen spezifischen historischen Ausgangspunkt und ist dadurch in seinen Wirkungsweisen (gerade auch in pädagogischen Kontexten) gut zu analysieren und somit folglich auch zu dekonstruieren, allerdings stößt die für eine pädagogische Auseinandersetzung zentrale Voraussetzung einer selbst- und machtreflexiven Herangehensweise bei PädagogInnen häufig auf Widerstände und Ablehnung.
Die von Michael Weis vorgelegte explorative Studie schließt das virulente Forschungsdefizit in der Schnittmenge der Gegenstandsbereiche LehrerInnenfortbildung und Rassismus. Auf Grundlage qualitativer ExpertInneninterviews werden als Ergebnis fünf Kernhypothesen formuliert, welche erstmals belastbare Aussagen zur aktuellen Praxis der rassismusspezifschen LehrerInnenfortbildung - also jener Seminare, in denen Rassismus explizit thematisiert wird - darstellen und somit Anknüpfungspunkte für mögliche Folgestudien bieten.