"Der Körper meiner Zeit" ist ein Langgedicht in fünf Teilen, eine fortlaufende lyrische Bewegung markierend, die die Jahreszeiten, bestimmte Orte und Themen miteinander verknüpft, das Begehren, die Liebe, das Nichts und den Tod. Und wie immer bei Drawert, die Möglichkeit des poetischen Sprechens überhaupt. In erzählerisch weit ausholenden Versblöcken, in freier oder gebundener Rede, melancholisch, ironisch oder sarkastisch, bildstark und reflektierend, wird aus diesem Körper der Sprache ein Körper der Zeit. Er nimmt die Verwerfungen des Gegenwärtigen auf wie die Sehnsucht nach Dauer und Anwesenheit des sprechenden, lyrischen Ichs. Ein starkes Motiv ist die Trauer um eine scheiternde, große Liebe, der im Innersten widerfährt, was auch in der Welt ist. Fritz J. Raddatz, der Teile des Gedichts kannte, schrieb: "Kurt Drawert ist es gelungen, in makelloser Sprache, in brennenden Bildern zu bannen, was unser aller Existenz ausmacht: das Elend der Suche nach Glück." Beigeordnet ist eine Serie von Schwarz-Weiß-Fotos, die den Blick vom Schreibtisch auch zu einer Topographie des Textes werden lässt: "Blicke auf nichts".
"Wer erst einmal den Eingang in dieses Buch gefunden hat, wird es als eines der ergiebigsten Werke der deutschen Gegenwartslyrik erfahren, als ein Vademecum für geplünderte Herzen."
Wolfgang Schneider, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. April 2017
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Bewundernswert ist, wie Drawert immer wieder überraschende, plastische Bilder findet, Formulierungen, die in ihrer Schärfe sich ins Papier zu ätzen scheinen. (...) In aller Trockenheit musiziert sich das aus, mit beeindruckender Beharrlichkeit."
Eberhard Geisler, Die ZEIT, 19. Januar 2017
"Der Odenwald und Istanbul, eingefangen in einem klugen, bitteren, zärtlichen Langgedicht."
Tilman Spreckelsen, FAZ-Weihnachtsempfehlungen, 28. November 2016
"Seine poetische Rede strebt aus den Begrenzungen und Starrheiten heraus."
Michael Braun, Die Rheinpfalz, 10. November 2016
"Er versucht, Zeit im Textkörper zu verräumlichen, sich Gegenwart zu erschreiben, sich in sie einzuschreiben. Das findet Ausdruck in manchmal humorvollen, manchmal dem Verzweifeln nahen Versen."
Beate Tröger, Der Freitag, 13. Oktober 2016
"Drawert, der als literarisches Multitalent (Lyrik, Essay, Roman) noch immer deutlich unterschätzt wird, ist ein akribischer Wortarbeiter, der weiß, dass Gedichte, ob lang oder kurz, letztlich nur aus einem bestehen: aus Sprache."
Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung, 8. Oktober 2016
"Fulminant."
Martin A. Hainz, Fixpoetry, 27. September 2016
"Ein unerhört spannender Trip!"
Kurier am Sonntag, 20. August 2016
"Kurt Drawert hat Standards gesetzt."
Axel Helbig, Dresdner Neueste Nachrichten