Der Gnostiker Markion und seine schismatische Bewegung stellten für die Kirche des 2. und 3. Jh. eine ernstzunehmende Gefahr dar. Seiner Trennung von Altem und Neuem Testament schlossen sich zahlreiche Gläubige als "markionitische Kirche" an. Tertullian, der bedeutende Theologe Nordafrikas, sieht sich so herausgefordert, auf die von Markion begründete Strömung literarisch zu antworten. Er tut dies, indem er in Buch 1 von "Adversus Marcionem" zunächst die Existenz des auf den Neuen Bund beschränkten Gottes Markions, und damit auch dessen Zweigötterlehre, bestreitet. Im folgenden Buch bemüht sich Tertullian, die Würdigkeit des Schöpfergottes als Gottes des Alten und Neuen Bundes zu beweisen. Im Zuge der ersten beiden Bücher gegen Markion berührt der Autor notwendig neben der Götterlehre auch Fragen der Ethik, der Anthropologie, der Psychologie und der Ekklesiologie. Buch 3 ist der Christologie vorbehalten. Der Exegese dienen die Bücher 4 und 5. Tertullian erweist sich wie in anderen Werken auch hier als Meister der Latinität. Die vorliegende Edition stellt die erste komplette lateinisch-deutsche Ausgabe dieses Werkes dar.
Tertullian erweist sich wie in anderen Werken auch hier als Meister der Latinität. Die vorliegende Edition stellt die erste komplette lateinisch-deutsche Ausgabe dieses Werkes dar.