Textsorten im Deutschen gewährt anhand einer Fülle von authentischen Textbeispielen einen umfassenden Einblick in unterschiedlichste Formen und Bereiche der heutigen Kommunikation. Mithilfe eines - eingangs ausführlich begründeten - breit angelegten Analysemodells werden exemplarisch 20 verschiedene Textsorten funktional, textlinguistisch und bezüglich der für sie typischen sprachlichen Mittel untersucht und beschrieben. Ausführlich behandelt werden: Vorstellungstexte, Reiseführer, Audioguides, Lexikonartikel, Leserbriefe, (Online-) Diskussionsforen, Studienbewertungen, Wetterberichte, Horoskope, Bedienungsanleitungen, Ordnungen, Arztfragebogen, Beschwerden, Anzeigen, Beratungstexte (Kummerkasten und Gewissensfragen), Tagebücher, Chats, Kondolenztexte, Glückwunschtexte sowie sprachspielerische Kurzformen. Bewusst wurden Textsorten mit den unterschiedlichsten Merkmalen für die Untersuchung ausgewählt: Textsorten aus diversen Kommunikationssituationen (fachliche, institutionelle, alltägliche) und aus verschiedenen Orientierungssystemen ("Welten": von Gebrauchstextsorten über "sinnfindende" bzw. "sinnsuchende" Textsorten bis hin zu literarisch-fiktionalen Genres), Textsorten mit verschiedenen Textfunktionen (etwa wissensbezogene Texte, handlungsbeeinflussende Texte sowie expressiv-soziale Texte), "neue" Textsorten und wohlbekannte. Mit den Analysen werden drei primäre Ziele verfolgt: Zunächst soll aus einer sprachwissenschaftlich-kommunikationsorientierten Perspektive textbezogenes sprachliches Handeln unter verschiedenen Bedingungen und in unterschiedlichen Kommunikationsbereichen analysiert und verglichen werden. Zum Zweiten werden aus einer stärker (text-) grammatischen Perspektive typische sprachliche Mittel in ihrer textuell-kommunikativen Funktion genauer beschrieben. Und schließlich sollen aus einer stärker didaktischen Perspektive Möglichkeiten für eine intensivere Einbeziehung von Textsorten in den Sprachunterricht aufgezeigt werden. Damit will die vorliegende Untersuchung Anregungen sowohl in der linguistischen (textsortenbezogenen, textgrammatischen und sprachvergleichenden) Forschung wie in der sprachdidaktischen Forschung und Praxis geben.
Christian Fandrych ist Professor für Deutsch als Fremdsprache am Herder-Institut der Universität Leipzig. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören Wortbildung und Lexikologie, Textlinguistik, Wissenschaftssprache und Sprachdidaktik.
Maria Thurmair ist Professorin für Deutsch als Fremdsprachenphilologie an der Universität Regensburg. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören Textlinguistik, Grammatik und Pädagogische Grammatik, Wortbildung und Partikelforschung.